Sitten & Gebräuche
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Dat Högen
Ende April und Anfang Mai jeden Jahres wurde auf dem Moore der Torf gestochen. Als alle noch zu Fuß dorthin gingen, wurde in der Moorstege, wo es schattige Bäume gab, Rast gemacht. In späteren Jahren wurden fast alle mit Ackerwagen ins Moor gebracht und auch wieder abgeholt, soweit der Moorweg befahrbar war.
Auf dem Moore galt eine geregelte Arbeitszeit: von 8.00 bis 12.00 Uhr und 14.00 bis 18.00 Uhr. In der Mittagspause hielten die Älteren ihren Mittagsschlaf; für die Jugendlichen war Treffpunkt auf dem ,,Speelbült". Dort war dann allerhand los. War jemand dabei, der zum ersten Mal auf dem Moore war, wurde er ,,gehögt", d.h. man ließ ihn, auf einem Spatenstiel sitzend, hochleben. Das kostete natürlich einen ,,Buddel" oder zur Kirmes einen Honigkuchen.
Ähnliches geschah auch in der Getreideernte. Dort diente zum ,,Högen" ein Bick.