Wettrup

Schieben schaiten 2018

Nach dem gemeinschaftlichen Kirchgang um 8 Uhr starteten die ca. 150 Schützen unter der Leitung des Pajatz Niklas Lücke, ihren feierlichen Festumzug unter Begleitung des Blasorchesters Handrup durch die Gemeinde. Gemäß der Tradition begann das Schießen, auf die 42 m weit entfernt stehende Scheibe, mit den Probeschüssen des Bürgermeisters und des letztjährigen Schützenkönigs. Aus dem anschließenden Königsschießen ging Richard Passe als König hervor. Er ernannte seine Frau Christiane zu seiner Königin. Christian Penningbernd und Franziska Lücke bildeten das Vizekönigspaar.

In der Woche vor dem Fest hatte ein großer Bericht der Zeitschrift Land & Forst schon von dem ungewöhnlichen Treiben in Wettrup berichtet und so mag es vielleicht nicht verwundern das der Festsaal bereits am Nachmittag bis auf den letzten Platz belegt war. Mit großem Geleit wurde nach dem Schießen die Scheibe zunächst zum König gebracht, bevor am Abend der Königsball, unter Begleitung der Live Band Salinos aus Fürstenau, den feierlichen Ausklang bildete.

Wer sich wundert warum jemand mitten im Winter sein „Schützenfest“ feiert dem mag erklärt sein, dass sich die Wettruper dabei an uralte Überlieferungen gebunden fühlen, denn sie kennen kein Schützenfest im üblichen Sinne. Ihr so genanntes „Schieben schaiten“ geht auf einen uralten Brauch aus dem Mittelalter zurück, und wenn man fragt warum sie ausgerechnet den Winter zu diesem fröhlichen Treiben wählten, dann muss man wissen, dass große Teile der ländlichen Bevölkerung auch aus dem Wettruper Gebiet früher während der Sommermonate nach Holland zur Arbeit gingen. Folglich war diese Zeit für größere Volksfeste denkbar ungeeignet, so dass man sie in den Winter verlegte.

Mehr Bilder in den nächsten Tagen.